Evangelische Kindertagesstätte Christuskirche
Evangelische Kindertagesstätte Christuskirche

Pädagogik der Vielfalt „Haltung bewegt“

„Haus für Bildung und Inklusion"

Inklusion heißt für uns nicht, alle gleich zu machen, sondern den Einzelnen in seiner Art anzunehmen „Anderssein dürfen und sich trotzdem zugehörig fühlen können".

 

 

Auf Fachtagungen wird darüber diskutiert, in vielen Kindertagesstätten wird es hinterfragt: Inwieweit gelingt Inklusion und wie wird man dem hohen Anspruch gerecht, den diese Art der Betreuung erfordert?

Sind Kinder mit hohem Förderbedarf in einer sonderpädagogischen Einrichtung nicht besser betreut und gefördert?

 

Die evangelische Kindertagesstätte Aeschach am Bodensee blickt auf sieben Jahre Erfahrung in der inklusiven Betreuung zurück.

Unsere persönliche Haltung ist die wichtigste Voraussetzung , um unsere Einrichtung für alle Kinder egal welcher sozialen Herkunft, Entwicklungsstand und Förderbedarf zu öffnen und war Ausgangspunkt unseres Qualitätsentwicklungsprozesses.

 

Um allen Kindern die gleichen Chancen auf gemeinsames Leben und Lernen in unserer Einrichtung zu ermöglichen, hinterfragen wir kontinuierlich unsere eigenen Normvorstellungen und Arbeitsmethoden. Nur so lässt sich die persönliche Haltung zum Thema „Andersein“ klären und die damit für uns wichtigste Frage: „Sind wir offen jedes Kind so anzunehmen wie es ist und wie können wir das Kind als einzigartige Persönlichkeit so gut wie nur möglich unterstützen.

 

Kinder brauchen ein Umfeld aus Ehrlichkeit, Respekt und Wertschätzung, kein viel zu lange überholtes Leistungsdenken. Das öffnet uns den Blick auf die Ressourcen des Kindes und schafft Raum für Entwicklung.. Unser eigenes Fachwissen, eine kontinuierliche Weiterqualifikation von uns Pädagogen sowie eine gute Beobachtungsgabe sind notwendig, um die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsschritte jedes einzelnen Kindes zu erkennen und entsprechend zu handeln.

 

Ein Beispiel aus der Praxis:

 

Jakob, ein 3 Jahre alter, mehrfach behinderter Junge wird in der Tagesstätte aufgenommen. Schnell zeigt sich die ernstzunehmende Essensproblematik des Jungen. Ebenso wird deutlich, dass Jakob eine sehr intensive, individuelle Begleitung benötigt, eine achtsame Haltung, die die Besonderheiten und vor allem das Entwicklungstempo des Kindes berücksichtigt.

Wir erarbeiten mit den Eltern individuelle Alltagsstrukturen, um Jakob nicht zu überfordern, verbessern unsere personellen Rahmenbedingungen, um den Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden und eine Teilhabe am Leben und Lernen in der Einrichtung zu ermöglichen. Ebenso ist eine gute Vernetzung mit Fachdiensten unerlässlich. Diese Arbeitsweise setzt von uns als Pädagogen Flexibilität, fachliche Kompetenz und eine inklusive Haltung aller Beteiligten voraus.

 

Um ein Haus für Bildung und Inklusion zu werden, war eine kritische Auseinandersetzung und Umstrukturierung unseres pädagogischen Konzeptes notwendig. Wir arbeiten heute nach dem offenen Bildungskonzept und orientieren uns an der Reggiopädagogik. Interessengeleitetes, individuelles Lernen in übersichtlichen Kleingruppen und Projekten bilden das Herzstück unserer Arbeit.

Unsere Kinder kooperieren in verschiedensten Bildungswerkstätten sehr lebendig miteinander, treten in einen aktiven Dialog und können angstfrei aus Fehlern lernen. Wir orientieren uns heute nicht mehr an vorgefertigten Lernprogrammen, sondern bieten durch intensive Beobachtung ganzheitliche Anregungen zu den unterschiedlichsten Bedürfnissen unserer Kinder und schafften Lebensräume, die Individualität, Eigenaktivität und Autonomie fördern. „Nicht alle Kinder müssen zu ein und demselben Zeitpunkt das Gleiche tun und vor allem nicht zu einem einheitlichen Ziel kommen“. Unser Bestreben ist es eine Balance zu finden zwischen einem individuellen Lernangebot und einer für alle lösbaren gemeinsamen Lernsituation.

Inklusion nur als Herausforderung zu sehen, entspricht nicht mehr unserem heutigen Anspruch. Wir sind sicher, je eher Inklusion von Kindern und Erwachsenen bewusst gelebt wird, desto früher findet jeder Einzelne in unserer Gesellschaft seinen Platz.

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